Zwischen Orient und Okzident
Ein etwas platter Titel, aber das ging leider nicht anders… 😉 Es gibt ein bosnisches Essen: Begova čorba. Und der Balkan, und vor allem Bosnien, liegt genau dazwischen; auch weil man dieses Essen auch genauso gut in Istanbul bekommen könnte, und die Suppe heißt auch in Bosnien und in der Türkei gleich: čorba / çorba. Und anders als sonst verwenden wir diesmal kein Rosmarin, Olivenöl oder Knoblauch…
Die Beschaffung der notwendigen Zutaten ist allerdings nicht ganz einfach, bzw. mit etwas Urlaub verbunden. Die getrockneten Okra-Schoten, aufgesteckt auf eine Schnur, gibt es hier leider nicht zu kaufen. Und laut den einheimischen Köchen sollte man die gekochten und in Dosen verpackten Schoten nicht verwenden, da die wohl einen etwas eigenen Geschmack haben. Also einen Flug nach Istanbul oder Sarajevo buchen, die jeweilige Stadt anschauen, Kaffee trinken, genießen und auf den Markt gehen um Bamya / Bamija (Okra – auch hier ist das Wort gleich) zu kaufen. Zurück in Berlin dann noch ein Huhn, etwas Suppengrün und Petersilienwurzeln.
Das Huhn mit dem Gemüse soweit kochen bis eine schöne Hühnersuppe entstanden ist. Die kann dann schon mal gelöffelt werden. Aber nicht alles! Das Fleisch noch von den Knochen lösen und das verwertbare Gemüse (Möhren, Sellerie, Petersilienwurzel) beiseite stellen.
Die Bamya/Bamija/Okra von den Schnüren zuppeln, aber nur ein Paar nehmen, so 2 oder 3. Die dann zusammen mit Zitronensaft etwa 15 Minuten kochen, die werden dabei größer und weich.
Dabei in nem extra Topf ein Einbrennerle (aka Mehlschwitze) vorbereiten und dann die Hühnerbrühe dort rein schütten und aufkochen.
Das Gemüse klein schneiden und in die Suppe geben, die Okras ebenfalls, das Fleisch klein rupfen(!) und auch dort rein. Eigelb mit Saurer Sahne verrühren und auch in die Suppe geben. Noch etwas Zitronensaft, Butter, Salz und Pfeffer dazu.
Und jetzt genießen. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Hühnerfrikassee ist durchaus erkennbar.
Als Nachtisch dann Türkischen Mokka / Turska Kava / Türk Kahvesi!